Berlin Food Week 2019

Ich glaube, viele haben auf die Berlin Food Week 2019 lange hingefiebert und nun ist sie auch schon wieder vorbei. Ich nehme dich heute auf einen Rückblick mit und werde dir ein paar meiner Highlights erzählen. Los geht’s.

Das Motto

Jedes Jahr steht die Berlin Food Week unter einem speziellen Motto. Für 2019 wurde „The Great Tasty“ ausgerufen und damit eine Remineszenz an die Goldenen Zwanziger. Das Motto wurde vor allem bei den teilnehmenden Restaurants des Stadtmenüs aufgegriffen.

Stadtmenü

Ich finde das Stadtmenü grundsätzlich eine geniale Sache. Auch dieses Jahr haben wieder rund 60 Restaurants in Berlin daran teilgenommen. Sie alle haben zum Motto „The Great Tasty“ ein mehrgängiges Menü zusammengestellt. Der Fokus war diesmal auf Champagner und Hummer und die Goldenen Zwanziger.

Wie du schon erahnen kannst, war es für Veganer etwas schwierig, was Passendes zu finden. Die meisten Restaurants haben auf die ein oder andere Weise Champagner und Hummer in ihre Menüs eingebaut. Surf and Turf ist ein Klassiker der hier zum Beispiel gut gepasst hat. Nur ganz wenige Restaurants haben bei den einzelnen Gängen vegetarische oder vegane Alternativen angeboten.

Berlin Food Week 2019 - The Reed, Jakobsmuschel

Ich möchte hier The Reed besonders hervorheben. Die Küchencrew hat es geschafft, ein tolles Menü mit veganen Alternativen zusammenzustellen und das für gerade einmal 29 Euro. Als Vorspeise gab es entweder Jakobsmuschel, Avocado, Dill, Tomate und Wildlachs Kaviar oder Baby Artischocke, Avocado, Dill, Tomate und Basilikum Caviar. Der Hauptgang war entweder klassisches Surf & Turf bestehend aus Rinderfilet, Gambas, Trüffel, Petersilienwurzel und Birne oder Steinpilz & Spargel, Chicorée, Trüffel, Birne und Petersilienwurzel. Das Dessert war dann vegetarisch, nämlich Creme Brûlée, Cassis, Kaffee, Beeren.

House Of Food

Während das Stadtmenü über die gesamte Dauer der Berlin Food Week erhältlich war, fand das House Of Food lediglich Freitag und Samstag statt. Wie schon im Jahr zuvor, wurde das Bikini Berlin in der Nähe des Bahnhofs Zoologischer Garten als Veranstaltungsort gewählt. Dort vermischten sich an den beiden Tagen Foodies mit Besuchern der Concept Shopping Mall.

Berlin Food Week 2019. Bikini Haus.

Für mich ist das immer eines der Highlights der Woche. Hier präsentieren sich zahlreiche Food Startups der Öffentlichkeit. Es ist mega spannend zu sehen, welche Ideen ihre Verwirklichung gefunden haben. Ich werde gleich auf ein paar Anbieter näher eingehen, die mir besonders gut gefallen haben. Die gesamte Liste der Aussteller findest du hier.

Davor aber noch kurz zu einem Event im Event sozusagen.

Präsentation des Tagesspiegel Genuss Guide 2020

Berlin Food Week 2019. Genuss Guide Präsentation.
Der Tagesspiegel nutzte die Berlin Food Week 2019 um am späten Freitag Nnachmittag am Tagesspiegel Pop-up Store seinen Genuss Guide  2020 vorzustellen. Gastroredakteur Kai Röger und Weinexperte Ulrich Amling präsentierten neben dem aktuellen Gastro-Guide auch eine 1989er Riesling Spätlese vom Dienheimer Kreuz. Dieser exklusive Wein wird anlässlich des 30-jährigen Mauerfall-Jubiläums in einer limitierten Auflage im Tagesspiegel-Shop angeboten. Und wir durften ihn an diesem Abend natürlich gleich verkosten. Sehr nuancenreich und ein langer Abgang, so etwas trinkt man nicht jeden Tag.

Kasnudl

Als gebürtiger Österreicher hat mich Kasnudl natürlich sofort in ihren Bann gezogen. Ich kenne die klassische Kärntner Kasnudl aus meiner Zeit in Klagenfurt. Sie ist mit einer Mischung aus Kartoffel, Topfen (Quark) und Minze gefüllt oder in süßer Ausführung mit Kletzen (gedörrten Birnen).

Berlin Food Week 2019. Kasnudl.

Bei Kasnudl gibt es neben den Klassikern aber viele weitere Sorten und man hat sogar die Wahl zwischen Weizen-, Dinkel- oder Vollkornteig. Daraus ergeben sich enorm viele Kombinationsmöglichkeiten. Es gibt herzhafte und süße Varianten, laktosefreie, vegetarische, bio und sogar vegane.

Die Kasnudln werden bei Bestellung in Kärnten handgemacht und sind derzeit in Österreich und Deutschland erhältlich.

Instant fresh

Berlin Food Week 2019. Instant fresh.

Ich war total überrascht, wie gut es schmeckt und welche Qualität in den Zutaten steckt. Im ersten Moment hat mich das Konzept an Instantprodukte aus Asien und an Quicklunch erinnert, eine künstliche Instantsuppe, die es in meiner Jugendzeit gab. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch daran.

Instant fresh kommt allerdings ganz anders daher. Die Zutaten sind alle natürlich und bio. Alle Produkte sind vegan, glutenfrei und ohne Konservierungsmittel. Man hat die Wahl zwischen Couscous und Reis als Basis kombiniert mit weiteren Zutaten wie Kurkuma, Algen und Chili. Aktuell gibt es die Sorten Soul Meal, Brain Meal, Mind Meal und Heart Meal.

Der Gründer von instant fresh, Fabian Zbinden, war übrigens auch schon bei „Die Höhle der Löwen“. Näheres hierzu findest du auf der Homepage von instant fresh.

Miele Cooking School

Für alle Foodies, die gerne selbst Hand anlegen, ist die Miele Cooking School genau das Richtige. Sie ist ein fester Bestandteil der Berlin Food Week und begeistert alljährlich viele Menschen mit ihren interessanten Kochworkshops.

Die Bandbreite der Worshops, die Samstag und Sonntag stattfanden, ist groß und reicht von Backen bis Pasta. Auch hier gab es einige Kurse, die für Veganer interessant waren. Dazu gehörten der Workshop „Die Vielseitigkeit der Algen“ und „Vegan genießen mit Jackfruit“. Letzteren habe ich mir ausgesucht und erzähle dir gerne mehr darüber.

Vegan kochen mit Jackfruit

Berlin Food Week 2019. Jacky F.
Gastgeberin des Workshop war Julia Huthmann, die Gründerin von Jacky F. Sie lebte längere Zeit in Sri Lanka und kam dort auf die Idee, die Riesenfrucht nach Europa zu bringen. Eine Jackfruit kann mitunter unglaubliche 40 bis 50 Kilogramm erreichen.

Jackfruit
Für die vegane Küche kann Jackfruit als Fleischersatz verwendet werden. Die junge Frucht hat eine feste Konsistenz und eine Faserstruktur, die an Hühnerfleisch erinnert. Der Geschmack ist natürlich vollkommen anders und erinnert mehr an Artischocke. Übrigens lässt Jacky F. die Bio-Jackfruits direkt in Sri Lanka verarbeiten, was die Wertschöpfung soweit wie möglich im Ursprungsland behält. Die Stücke kommen in einer Salzlake in Dosen verpackt nach Europa und finden sich mittlerweile in vielen Biomärkten oder können online bezogen werden.

Im Workshop haben wir ein Jackfruitgulasch und einen Jackfruitwrap gemacht. Beides war übrigens sehr lecker. Jackfruit lässt sich leicht in unterschiedlichste Gerichte integrieren. Im Gulasch konnte man die Stücke so lassen, wie sie aus der Dose kommen. Für den Wrap haben wir die Jackfruit zerpflückt, gewürzt und in der Pfanne angebraten.

Was gab es noch auf der Berlin Food Week 2019?

Mercedes Platz

Du weißt nicht, wo dieser Platz liegt? Es ist der Vorplatz der Mercedes Benz Arena gegenüber der East-Side-Gallery. Hier hat sich ein Unterhaltungszentrum entwickelt, das 2019 erstmals in die Berlin Food Week integriert wurde. Im UCI Luxe wurden die ganze Woche über „Kinofilme, die Appetit machen“ gezeigt. Mit der Kinokarte gab es in der L’Osteria, im Amar und der 260 Grad Bar spezielle Angebote.

Startup-Kitchen@Hugendubel

Ebenfalls das erste Mal am Start, war Hugenbubel und sein Buchshop der Zukunft im Europa-Center. Vier ausgewählte Food-Start-ups durften in der Showküche der Buchhandlung ihre Produkte vorstellen. Selbstverständlich mit anschließender Verkostung und Q&A-Session. Mit dabei waren Nordic Oceanfruit, Gourmetspirits BLN, Mash und Kofu.

Die Stadt isst sich auf

Bei dieser Veranstaltung, die am Mittwoch stattgefunden hat, wurder der Frage nachgegangen, ob eine Großstadt wie Berlin sich selbst ernähren kann. Genauer gesagt hat man den Versuch gestartet, ausschließlich mit Lebensmitteln zu kochen, die aus Berlin stammen. Am Event konnten 60 Gäste teilnehmen, die übrigens gemeinsam mit den Initiatorinnen Renate Künast von den Grünen und Eva-Maria Hilker Herausgeberin der Zeitung EssPress die Probe aufs Exempel machen durften.

Berlin Food Week 2019 – Fazit

Die Berlin Food Week war wieder eine mega Veranstaltung und ich möchte hier dem gesamten Team für die Organisation danken. Als Aussenstehender kann man sich kaum vorstellen, was alles dahintersteckt, eine solche Veranstaltung auf die Beine zustellen.

Meine Favoriten waren diesmal bestimmt das House of Food und die Miele Cooking School. Wenn ich den Veranstaltern einen Tipp mit auf den Weg geben kann, dann würde ich mir beim nächsten Mal im Stadtmenü mehr vegane Optionen wünschen. Das müsste in der Veganerhauptstadt möglich sein, oder? Der Trend zu einer pflanzenbasierten Ernährung hat sich im House of Food jedenfalls ganz stark gezeigt.

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