Familiärer Kochkurs in der Royal Lanna Thai Cooking School in Chiang Mai

Das Wort „Royal“ weckt jetzt vielleicht übertriebene Erwartungen. Ich kann dir gleich sagen, dass der Kochkurs in sehr privatem Rahmen und einer absolut entspannten Atmosphäre stattgefunden hat. Wenn du nach „Kochkurs Chiang Mai“ suchst, findest du extrem viele Angebote. Eines der Auswahlkriterien war für mich natürlich, dass die Möglichkeit besteht, vegan zu kochen.

Was muss ich tun, um an einem Kochkurs in Chiang Mai teilzunehmen?

Lass uns gleich schauen, wie die Anmeldung erfolgt und wie der Ablauf des Kochkurses in Chiang Mai war. Und dann kommt natürlich das allerwichtigste. Welche Gerichte haben wir an der Royal Lanna Thai Cooking School gelernt?

Anmeldung

In unserem Fall erfolgte die Anmeldung über die Buchungsplattform Cookly*. Hier findest du Kochkurse auf der ganzen Welt und kannst diese auch gleich buchen. Ich finde die Seite sehr praktisch, da du nicht unzählige einzelne Seiten von Kochschulen durchsuchen musst, sondern alles an einem Fleck hast. Du kannst zu einem gewissen Grad filtern und dir eine Merkliste anlegen. Im Suchergebnis siehst du auf den ersten Blick den Preis, die Beginnzeit(en), die Dauer, wann der nächste Kurs stattfindet und eine Kurzbeschreibung. Mehr Infos zu den Kursen, die dich interessieren, bekommst du per Mausklick.

Den direkten Link zur Royal Lanna Thai Cooking School findest du übrigens hier*. Wenn du mehr Fotos und Aktuelles sehen möchtest, kannst du auf ihre Facebookseite gehen (Linke siehe Infobox). Es werden aktuelle (Stand 11/2019) täglich außer Freitag jeweils zwei Kurse angeboten. Beim Vormittagskurs hast du den Vorteil, dass am Markt noch mehr los ist und du wahrscheinlich den Rest des Tages nichts mehr zu essen brauchst.

Du wählst einfach den gewünschten verfügbaren Termin aus und gibst die Anzahl der Personen an. Im nächsten Schritt kannst du angeben, wo du abgeholt werden möchtest und ob ernährungstechnisch etwas zu berücksichtigen ist (vegan, vegetarisch, glutenfrei…). Der Kochkurs an der Royal Lanna Thai Cooking School kostet aktuell 28 EUR / 31 USD und beinhaltet alles vom Abholen bis zum Zurückbringen. Du musst also nichts mitbringen.

Ablauf

Die Kochschule gibt dir per E-mail Bescheid, wann du ungefähr abgeholt wirst. Das hat wunderbar geklappt. Wir waren insgesamt 5 Kursteilnehmer, also eine nette kleine Gruppe. Neben José und mir haben noch ein Pärchen aus New York und eine Japanerin teilgenommen.

Mit Song im Tha-nin Markt

Mit Song im Tha-nin Markt

Nachdem alle Teilnehmer (maximal 8) eingesammelt sind, geht es gleich zum Markt. Wir haben den Tha-nin Markt nördlich der Altstadt von Chiang Mai besucht. Ein großer Markt mit allen Lebensmitteln die man für die Thaiküche braucht. Auch ohne Kochkurs einen Besuch wert. Hier kannst du dich zum Beispiel mit Obst eindecken. Bei vielen Dingen sind die Preise angeschrieben, wie du auf einem Foto ganz oben sehen kannst. Aber manchmal musst du um den Preis feilschen. Übrigens sind die Preisangaben in Thailand im Allgemeinen genauso wie in Europa per Kilogramm.

Wir haben für den Kochkurs Gemüse, Obst, Tofu und Fleisch eingekauft. Ähnlich dem Suppengrün in Deutschland und Österreich gibt es in Thailand Zitronengras, Limettenblätter und was man sonst noch für eine Suppe (z.B. Tom Yam) braucht im Bündel zu kaufen. Was unser Kursleiter Song am Foto rechts oben gerade erklärt.

Die Kochschule

Kochkurs Chiang Mai Essbereich
Nach dem Markt ging es umgehend zum Haus in dem sich die Kochschule befindet. Im Nachhinein bei der Recherche fand ich es verwirrend, dass man unter Royal Lanna Thai Cooking School auf Google Maps nichts findet. Offenbar firmierte die Kochschule davor unter dem Namen Lanna Cookery House. So steht es auch auf den Kochbüchlein, die wir am Ende des Kurses bekommen haben. Lass dich dadurch aber nicht verunsichern, denn du wirst ohnehin in deiner Unterkunft abgeholt und zum Kursort gebracht. Weiter unten habe ich den Ort markiert, wo der Kurs stattgefunden hat.

Das Haus in dem der Kochkurs stattfindet ist eine Ruheoase. Man teilt sich das Gebäude mit einem Zen Spa und Massage. Der Esstisch befindet sich gleich im Eingangsbereich. Gleich daneben führt ein kurzer Gang zum Raum in dem wir alle Schnippelarbeiten gemacht haben. Der Innenbereich ist klimatisiert.

Kochbereich
Gekocht wird in einem überdachten außen Bereich des Hauses. Hier stehen mehrere Gasfherde zur Verfügung. Einige Vorbereitungen werden von fleißigen Helfern übernommen, die auch den Abwasch für uns erledigt haben. So macht Kochen richtig Spaß und man kann sich auf die Zubereitung konzentrieren.

Herstellung Kokosmilch
Gleich zu Beginn haben wir Kokosmilch hergestellt, die wir später sowohl für die Suppen als auch die Currys und Desserts verwendet haben. Geht eigentlich ganz einfach: Das Fruchtfleisch einer alten Kokosnuss raspeln, den Kokosraspel mit warmem Wasser übergießen und mit den Händen gut durchkneten. Im Anschluss wird alles in ein Sieb gekippt und das Fruchtfleisch noch einmal gut ausgequetscht. Fertig.

Was haben wir gekocht?

Jetzt geht es zu den einzelnen Gerichten, die wir gelernt haben. Es standen jeweils zwei Gerichte je Gang zur Auswahl. Damit wir beide Speisen sehen, haben wir versucht sie auf uns aufzuteilen.

Frühlingsrolle

Zutaten Frühlingsrolle
Bestimmt hast du schon oft Frühlingsrolle gegessen, aber hast du sie auch schon einmal selbst gemacht? Ist ganz einfach. Gut, den Teig haben wir auch nicht selbst gemacht. Aber die Füllung, das Wickeln und schließlich das Frittieren.

Die Zutaten für die Füllung können natürlich variiert werden. Für Vegetarier und Veganer kann man Tofu nehmen, für Fleischesser steht Huhn oder Hackfleisch zur Wahl. Die Grundzutaten für die thailändische Art siehst du auf dem Foto nebenan. Das wichtigste sind die Glasnudeln, die man bestimmt in jedem Asiamarkt in Europa bekommt. Die Füllung wird im Wok vorgegart, da die Rollen nur ganz kurz auf beiden Seiten im heißen Öl goldbraun gebacken werden.

Damit die Rollen nicht aufgehen braucht man einen Kleber. Das kann Ei sein oder für Veganer Tapioka- oder Maismehl. Damit werden die Teigflächen bestrichen, die zusammenkleben sollen.

Frühlingsrollen

Die Suppen: Tom Kha und Tom Yam

Viele der Zutaten der beiden Suppen sind gleich. Wie zum Beispiel das schon vorhin erwähnte „Suppengrün“ oder Kokosmilch und Fischsoße (für Veganer Sojasoße). Der größte Unterschied besteht darin, dass in die Tom Yam noch rote Currypaste kommt, wodurch auch die typisch rötliche Färbung der Suppe entsteht.

Zutaten für die Suppen
Bei den weiteren Zutaten darf man durchaus kreativ sein. Je nach Vorliebe können beide Suppen vegetarisch gestaltet werden. Hierfür haben wir beispielsweise Pilze und Tofu verwendet. Da die Region um Chiang Mai weit weg vom Meer ist, wird bei Fleisch traditionell Hühnchen verwendet. In unserem Fall wurde die Tom Kha für die Fleischesser so zu einer Tom Kha Gai (Gai = Huhn) und die Tom Yam Goong wird mit Schrimps gemacht. Letztere findet man in dieser Form auch sehr häufig auf Speiskarten.

Auf dem Foto hier nebenan sieht man einen Großteil der Zutaten (Zitronengras, Pilze, Tomaten, Chilli, Frühlingszwiebel, Fischsoße, Tamarindsoße und Limettensaft) und einen Trick, um den Saft einer Limettenspalte zielgenau in ein kleines Gefäß zu bekommen. Einfach über den Rücken eines Messers ausdrücken und die Messerspitze über das Gefäß halten.

Tom Yam mit Tofu

Pad Thai und Pad See Ew

Es handelt sich um Nudelgerichte, wobei Pad Thai sicher zu den bekanntesten thailändischen Speisen zu zählen ist. In Thailand bekommt man es an jeder Straßenecke.

Pad See Ew kannte ich noch nicht und habe mich daher dafür entschieden. Bei diesem Gericht werden ganz breite Reisnudeln verwendet. Die Liste der sonstigen Zutaten ist kurz. Knoblauch, Zwiebel (statt der kleinen thailändischen kann man in Europa Schalotten nehmen), Karotten, chinesischen Brokkoli und einige Soßen (helle Sojasoße, dunkle Sojasoße, eventuell Fischsoße), Zucker und evetuell ein Ei und Tofu oder Garnelen.

Im Prinzip wird alles der Reihe nach im Wok gegart bis keine Flüssigkeit mehr übrig ist und dann serviert.

Pad See Ew

Massaman und Green Curry

Diese beiden Currys unterscheiden sich grundsätzlich durch die verwendete Currypaste. Diese haben wir im Vorfeld im Mörser gemacht und das Ergebnis kannst du auf den folgenden zwei Bildern sehen. Das Mörsern ist doch ganz schön anstrengende, aber ich kann nur sagen, der Aufwand lohnt sich.

Rote Currypaste
Grüne Currypaste

Die Currypasten bilden auch den Hauptunterschied zwischen den beiden Currys. Für das Grüne haben wir desweiteren thailändische Auberginen genommen und ins Massaman kamen Kartoffeln sowie eine Zimtstange und Kardamom rein. Wichtige gemeinsam Zutaten sind Kokosmilch und Tamarindenpaste. Natürlich kann nach Belieben Tofu, Hühnchen, Tempeh oder Meeresfrüchte als Zutaten hinzugefügt werden. So haben wir für das vegane grüne Curry goldenen Tofu genommen und im Massaman Curry war Hühnerfleisch.

Und hier ist das Ergebnis.

Massaman Curry. Royal Lanna Thai Cooking School Chiang Mai.
Grünes Curry. Kochkurs Chiang Mai.

Desserts: Mango Sticky Rice und Banane in Kokosmilch

Du denkst dir jetzt sicher, das war schon eine Menge zu essen. Aber ein bisschen was geht immer noch. Vor allem wenn es sich um einen süßen Abschluss handelt. Zugegebenermaßen haben wir nicht alles aufgegessen. Jeder kann aber gerne etwas mit nachhause nehmen.

Mango Sticky Rice, also Mango mit Klebereis, ist eines der beliebtesten Desserts in Thailand und man bekommt es in praktisch allen Thairestaurants und als Streetfood auf der Straße. Es besteht aus drei Zutaten: Mango, Klebereis und Kokoscreme (also etwas dicker als die Milch). Für den Klebereis weicht man den speziellen Reis am besten über Nacht in Wasser ein. Er wird im Anschluss 20 Minuten gedämpft. Fertig. Um bei der Mango diese spezielle Form zu erhalten, die du auf nachfolgendem Fotos siehst, wird diese halbiert. Danach schneidet man das Fruchtfleisch längs und quer bis zur Haut durch und wölbt das Fruchtfleisch dann nach außen.

Die Banane in Kokosmilch ist noch einfacher. Hierfür die in Stücke geschnittene Banana (wir haben die kleinen thailändischen verwendet) in Wasser, Kokosmilch, Zucker und einem Pandanblatt kochen. Letzteres habe ich zuvor noch nie gehört und bin mir auch nicht sicher, ob man es in Europa bekommt.

Beide Desserts sind einfach und lecker.

Kochkurs Chiang Mai. Banane in Kokosmilch.
Mango Sticky Rice

Fazit

Wir haben den Kochkurs alle sehr genossen und fanden, dass wir hier das beste Thaifood während unserer ganzen Zeit in Thailand gegessen haben. Der Kurs ist sehr gut organisiert. Die Anmeldung war auch kurzfristig (am Abend davor) problemlos möglich und wir wurden pünktlich abgeholt. Der Marktbesuch war großartig. Alleine hätten wir nie den Weg dorthin gefunden. Song, unser Kochlehrer, hat sich liebevoll um uns gekümmert und all unsere Fragen beantwortet. Die beiden Helfer im Hintergrund haben uns die Arbeit sehr erleichtert. Ohne ihre Hilfe wären so viele Gänge in nur rund 4 Stunden nicht machbar gewesen. Es kam nie Hektik auf oder Druck schnell mit irgendetwas fertig zu werden.

Um es für die Kurs einfacher und für die Kursleiter etwas abwechslungsreicher zu machen, wurden uns je Gang lediglich zwei Gerichte zur Auswahl gestellt. Dafür bekamen wir im Wagen am Weg zum Markt einen Zettel, auf dem wir unsere Wunschgerichte ankreuzen konnten. Wenn du unbedingt ein spezielles Gericht lernen möchtest, das auf der Anmeldeseite angeboten wird, solltest du das während der Anmeldung ins Kommentarfeld schreiben. Dann bin ich sicher, dass auf deinen Wunsch eingegangen wird.

Kochkurs Chiang Mai Teilnehmer

Du willst mehr über Kochkurse lesen? Schau dir meinen Bericht über einen Kochkurs auf Bali an und lies auch gerne den Artikel über einen veganen Backkurs in Berlin!

Infos Royal Lanna Thai Cooking School

Adresse: 6/1 Taewarit Road, Chang Phuak, Chiangmai. 50300

Telefon: +66-84-329-4631

E-mail: lannacookingclass@gmail.com

www.lannacookingschool.com

Kochkursplattform: Cookly*

Buchung: Royal Lanna Thai Cooking School*

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