Unsere Reise ging weiter nach Spanien. Genauer gesagt, entlang der Nordküste über das Baskenland bis nach Galizien. Im Norden Spaniens scheinen Algen ein großes Thema zu sein. Unser erster Besuch galt dem Unternehmen Algas La Patrona.
Wer steht hinter Algas La Patrona?
Gegründet wurde das Unternehmen von Cristina Garcia. Sie stammt aus Madrid und hat schon früh die Liebe zum Meer entdeckt. Cristina hat Umweltwissenschaften und Aquakultur studiert und all ihre Erfahrung in das Projekt Algas La Patrona gesteckt. Es ist jetzt vier Jahre her, dass sie die Produktion in Cambados aufgenommen haben. Anfangs gab es Unterstützung von der EU, die sich die Förderung der Produktion von Algen auf die Fahnen geschrieben hat. Grund dafür ist der hohe Anteil wichtiger Nährstoffe. Dazu zählen Proteine, Omega 3 Fettsäuren, Vitamine (A, B1, B2, B9, B12, C, E) und Mineralstoffe (Jod, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Calcium).
Wie wird geerntet?
Cristina ist auch ausgebildete Tauchlehrerin, was bei der Ernte durchaus nützlich sein kann. Es gibt zwei Arten wie Algas La Patrona zu seinen Algen kommt. Entweder Cristina und ihr Team ernten selbst bei Ebbe oder Fischer übernehmen die Ernte und tauchen dabei nach den Algen.
Bei der ersten Variante können in etwa 500 kg Algen pro Tag geerntet werden. Die 10 Fischer, mit denen eine Kooperation besteht, schaffen bis zu 2.000 kg an einem Tag. Erntezeit ist während der Wachstumsphase der Algen. Im Herbst wird Meeressalat (Ulva sp.) geerntet, im Winter und Frühling Kombu (Laminaria ochroleuca), Wakame (Undaria pinnatifida) und Meeresspaghetti (Himanthalia elongata). Die fünfte Sorte sind übrigens grüne Gabelalgen (Codium tomentosum). Eine Übersicht findest du am Bild.Das heißt die gesamte Jahresproduktion wird in wenigen Wochen geerntet. Die Konservierung ist daher wichtig. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Alle Algen werden übrigens per Hand geschnitten. So bleiben sie erhalten und können nachwachsen. Denn Cristina und ihrem Team ist Nachhaltigkeit sehr wichtig.
Wie werden die Algen bei Algas La Patrona verarbeitet?
Von einer Tagesernte von 500 kg kommen ungefähr 340 kg in den Trocknungsraum. Dort werden sie bei 40°C 48 Stunden getrocknet. Den Prozess dafür hat Algas La Patrona selbst entwickelt. Es gab offenbar noch nichts vergleichbares und es waren viele Versuche notwendig, bis der Trocknungsprozess perfektioniert war. Die Algen enthalten übrigens 90% Wasser.
Der Rest der 500 kg wird in Salz eingelegt. Das sind die zwei Arten, wie Algen haltbar gemacht werden.
Welche Produkte bietet Algas La Patrona an?
Ein Teil der Produktion wird in großen Säcken an Wiederverkäufer abgegeben. Nach Deutschland kommen die Algen über einen Händler in Belgien.
Das Unternehmen von Cristina bietet aber auch Produkte für Verbraucher an. Dazu zählen getrocknete Algen sortenrein oder gemischt in kompostierbaren Tüten (siehe Bild ganz oben und etwas weiter unten). Und es gibt verschiedene Produkte im Glas. Ein paar Beispiele findest du auf folgenden Bildern.
Zu guter Letzt kannst du die Produkte von Algas La Patrona auch über Crowdfarming erwerben. Falls du noch nie davon gehört hast, klicke auf den Begriff für weiterführende Infos. Es ist eine Art Direktvertrieb von landwirtschaftlichen Produkten an Endverbraucher. In unserem Fall hier adoptierst du quasi 1 qm Ria und bekommst dafür Algen. Das funktioniert vor allem mit Deutschland sehr gut. Zweimal pro Jahr wird für eine gewisse Zeit die Ernte dann verschickt.
Tipps von Cristina
Wenn du noch nie Algen verwendet hast, sieh es wie ein neues Gemüse. Du kannst Algen im Salat verwenden, im Omelette, für Soßen oder mit Pasta. Ganz viel Inspiration findest du auf dem Algas La Patrona Instagram Account. Den Link dazu findest du unten in der Infobox.
Ein wichtiger Hinweis, den uns Cristina gegeben hat, ist, dass getrocknete Algen beim Kochen ungefähr das 10-fache Volumen erreichen.
Sie hat uns desweiteren empfohlen etwa 5% Algen in einer Mahlzeit zu verwenden. Die Verdauung muss sich eventuell erst daran gewöhnen. Starte also gerne mit etwas weniger.
Ein weiterer Tipp war, ein bisschen Kombu in das Kochwasser von Bohnen zu geben. Es vermindert die blähende Wirkung.
Auf den nächsten Bildern findest du meinen ersten Versuch mit Algen zu kochen. Ein Gemüsecurry verfeinert mit gemischten Algen. War sehr lecker und schmeckt nach Meer. 😉
Was ist in Zukunft geplant?
Die Zukunft soll in der Aquakultur von Algen liegen. Daran wird gerade intensiv entwickelt. Und wie wir erfahren haben, gibt es in Deutschland bezüglich der Kombu Algen aufgrund ihres Jodgehalts eine gewisse Ablehnung. Cristina meinte, dass den Leuten gesagt wird, sie sollen lieber eine Jodpille schlucken, als es über den natürlichen Weg aufzunehmen.
Nachhaltigkeit bei Algas La Patrona
Wie wir schon gehört haben, wird vorsichtig geerntet, um die Bestände zu schützen. Weiters hast du gelesen, dass kompostierbare Verpackungen eingesetzt werden. Und um eventuelle Reste bzw. Ausschuss nicht zu vergeuden, werden diese kompostiert und anschließend an die Gemeinde abgegeben.
Fazit
Algas La Patrona war unser erster Besuch von einem Algen verarbeitenden Betrieb. Es war mega spannend, denn Prozess näher kennenzulernen und zu sehen welche Algen es auch in Europa gibt, die für unsere Ernährung geeignet sind.
Cristina und ihr Team haben ein beeindruckendes Unternehmen aufgebaut, welches bereits eine breite Palette an Algenprodukten zu bieten hat.
Falls du noch nie mit Algen gekocht hast, können wir dir sehr empfehlen, es auszuprobieren. Interessante neue Geschmacksnuancen und die vielen nützlichen Nährstoffe der Algen sprechen für sich.
Infos – Algas La Patrona
Adresse: Poligono Industrial Sete Pias, vial 3 nave 2, 36635 Cambados, Spanien
Telefon: +34 986 54 40 65
E-mail: hola@algaslapatrona.com
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